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„Süsses für die Seele“

Lebenssituationen mit Leichtigkeit begegnen

Barbara Schleuniger ist Theologin und Coach, spezialisiert auf Seelsorge und Trauerarbeit mit Eltern, die ihr Kind verloren haben. Weil sie Fotos für ihre neue Website brauchte, entschied sie sich für ein Fotoshooting – gemeinsam mit einer befreundeten Schamanin. Im Interview erzählt sie, warum das für sie überhaupt nicht abwegig war.

Erzählen Sie uns zuerst etwas über Ihr Lieblingsbild, warum genau dieses?

Mein Lieblingsfoto ist das mit den offenen Haaren und der Jeansjacke. Da sieht man meine Freundlichkeit und meine Begeisterung für meinen Beruf. Ein gutes Foto erfasst mehr von meiner Persönlichkeit als mein Äusseres. Es zeigt eine Facette von mir. Es wirkt natürlich und hat im Alltag einen Wiedererkennungseffekt.

Sie haben das Fotoshooting gemeinsam mit einer Freundin gemacht. War es für Sie als Theologin speziell mit einer Schamanin vor der Kamera zu stehen?

Ich bin eine besondere Theologin. Wahrscheinlich bin ich deshalb nicht ins Pfarramt gegangen. Ich bin offen für Spiritualität in all ihren Facetten, auch die der Urvölker. Ich finde es faszinierend, wenn Leute ihren Weg gefunden haben, egal welche Glaubensrichtung sie dafür wählen.

Sie bezeichnen sich als „patchwork-spirituell“. Inwiefern wirkt sich das auf Ihre Tätigkeit als Coach aus?

Ich bin ein sehr neugieriger Mensch und probiere viel aus. Auch wenn mein Fazit später vielleicht „Nichts für mich!“ lautet. Aber ich habe es ausprobiert und kann die Erfahrung je nach dem bei einem Coaching anwenden oder vorschlagen. Voraussetzung ist natürlich, dass es für die betroffene Person stimmt.

Ihr Motto lautet „Sweets for Soul“ – weil sie gut tun! Was genau meinen Sie damit?

Ich bin von Natur aus eine sehr fröhliche Person, wer das nicht aushält, muss sich vielleicht einen anderen Coach suchen (lacht). Leben ist etwas Schönes, auch wenn es oft schwierig sein kann. Trauer zum Beispiel bedeutet für viele Menschen Stillstand, ein Vakuum. Wo andere sich im aktiven Leben bewegen, finden Trauernde keinen Zugang mehr. Hier möchte ich mit Leichtigkeit hineingehen und auch in schwierigen Situationen Lachen ermöglichen.
„Sweets for Soul“ nenne ich das, was uns auf Dauer Kraft gibt. Es braucht keine neuen, grosse Konzepte, die schwer umsetzbar sind. Meine Aufgabe als Coach ist es, diese „Sweets“ wieder in den Vordergrund zu rücken, denn sie sind da, liegen vor unserer Nase und lassen sich im Alltag meist leicht einbauen.

Das Interview führte Marinella Jenal
Februar 2016

*In ihrer Tätigkeit als Coach legt Barbara Schleuniger den Fokus auf Trauerarbeit mit verwaisten Eltern und Geschwistern. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachstellen begleitet sie Paare oder Einzelpersonen, die Unterstützung im Umgang mit dem schweren Verlust suchen.
www.barbara-schleuniger.ch